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Optimierung – DAS Schlagwort unserer Zeit. Und mir fallen eine ganze Menge schlaue Sprüche dazu ein! Doch, verstehen wir bis ins Detail, was wirklich dahintersteckt? Ich stelle immer wieder fest, dass wir diese wichtigen Begriffe wie Worthülsen gebrauchen: Sie klingen gut, es ist trendy zu optimieren – unter dem Strich lassen die Effekte jedoch zu wünschen übrig. Aus gutem Grund.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie auf dieses Zitat von Lee Iacocca (1924 – 2019), dem erfolgreichen US-amerikanischen Manager, stossen: „Effizienz ist keine Frage der Zeit“? Geht es bei der Steigerung der Effizienz nicht darum, immer mehr in weniger Zeit zu schaffen? Wollen wir unsere Prozesse nicht so optimieren, dass sie stringent, also folgerichtig, zwingend und schlüssig sind und uns schnell zum Ziel führen? Wie passt dann das dazu: „Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen.“ So ging Igor Strawinsky (1881 – 1971), der berühmte russische Komponist, seine Arbeit an. Was ein Musiker uns in puncto Effizienz beibringen kann? Ganz einfach: Er hatte offenbar den Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz verstanden – und der Erfolg gibt ihm noch heute Recht.
Das Richtige tun – und dies richtig
Klingt verwirrend? Nur auf den ersten Blick, es handelt sich nämlich um die Definitionen der Begriffe Effektivität und Effizienz. Ich übersetze diese gerne so: Effektivität folgt der Sinnhaftigkeit – Effizienz der Identifikation. Ist unser Tun sinnhaft, weil wir zum Beispiel mit unseren Produkten oder Dienstleistungen einen bestimmten Bedarf optimal bedienen, dann haben wir, hat unsere ganze Organisation eine klare Daseinsberechtigung. Wir erfüllen eine wichtige Aufgabe. Das allein reicht jedoch nicht aus: Der entscheidende Schritt besteht nämlich darin, jedem einzelnen Mitarbeiter diese Daseinsberechtigung zu vermitteln, sie dafür zu begeistern – und letztendlich auch dafür bereit zu machen, Veränderungsprozesse mitzutragen. Und eines ist Fakt: Ohne unsere Mitarbeiter funktioniert gar nichts.
Nehmen wir diese nicht mit ins Boot, wenn es um Optimierungsmassnahmen geht, werden wir schnell auf erhebliche Widerstände stossen: Wissen Mitarbeiter nicht, was an ihrem Job sinnhaft ist, stellen sie immer wieder in Frage, was sie tun.
Doch, den Mitarbeitern an dieser Stelle Vorwürfe zu machen, geht genau in die verkehrte Richtung: Der Fisch beginnt am Kopf…Sie wissen schon.
Stellen Sie sich doch einfach die Frage, in welcher Situation Sie zur Höchstform auflaufen – genau, wenn Sie wissen, um was es geht, wie wichtig Ihr Beitrag in diesem Moment ist – wenn Sie sich mit dem, was Sie tun, identifizieren! Am besten noch in der Gemeinschaft wie in einer Fussballmannschaft: Alle kämpfen gemeinsam für ein Ziel, das beflügelt, das verleiht Riesenkräfte! Jeder wird sich einbringen, von sich aus Vorschläge machen, wie es noch besser laufen könnte, wie sich die Ergebnisse noch weiter verbessern lassen – wie die Dinge richtig zu tun sind!
Hier liegt das Geheimnis der Effizienz: „Hast Du nach innen das Mögliche getan, gestaltet sich das Äußere von selbst.“ Das wusste kein Geringerer als Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) schon vor 200 Jahren – höchste Zeit, dass auch wir diesen Grundsatz verinnerlichen und zunächst die Grundlage für Optimierungsmassnahmen schaffen.
Und dann kommt Otto von Bismarck (1815 – 1898) ins Spiel: „Ich jage niemals zwei Hasen auf einmal.“ Konzentrieren wir uns also auf das Ziel, sorgen wir für gemeinsame Identifikation des gesamten Teams und akzeptieren wir, was wir können – und vor allem was nicht. Die Erfahrung zeigt immer wieder: Dann werden sich nicht nur Prozesse sortieren und klären, die Effizienz des gesamten Teams wird sich erheblich verbessern – und das war schliesslich das Zi