Blog
Wann waren Sie zuletzt so richtig glücklich? Wann haben Sie in der letzten Zeit echte Freude empfunden? Ich frage nicht ohne Grund: Was ich täglich sehe, das sind Frust, Stress und letztendlich auch Resignation. Dieses dürfen wir nicht, deswegen können wir vieles nicht – Bullshit! Aufstehen! Machen! Und vor allem Spass dabei haben!
Eine Dokumentation über Richard Overton hat mich sehr beeindruckt: Overton wurde stolze 112 Jahre alt – und das trotz seines Einsatzes als GI im zweiten Weltkrieg in Europa. Das war es aber nicht, was mich aufmerksam zuhören liess und so nachdenklich machte. Es war vielmehr diese Zufriedenheit, die er ausstrahlte. Er kaufte sich nach dem Kriegsende sein Haus, in dem er bis zu seinem Tod lebte. Er heiratete eine Frau, mit der er sein ganzes Leben teilte. Er hatte in seinem Leben ein einziges Auto, das ihm bis zu seinem Ende treue Dienste leistete. Unvorstellbar in der heutigen Zeit – und doch war er zufrieden.
Gefragt nach dem Geheimnis seiner glücklichen Ehe erklärte Overton: „Wir lassen uns unseren Freiraum.“ Sollte es so einfach sein? Kaum vorstellbar. Worin lag also das Glück, das dieser Veteran tagtäglich gelebt hat? Er rauchte jeden Tag seine Zigarren, trank seinen Whisky und genoss jeden Abend sein süsses, fettiges Eis. Das machte ihn glücklich. Heute würden wir sagen, all dies ist ungesund. Darum geht es aber nicht, es geht um diese kleinen Dinge, denen wir in unserem Alltag kaum noch Aufmerksamkeit widmen.
Doch eine weitere Aussage von ihm zeigt viel mehr von seinem Wesen auf: „I may give out, but I’ll never give up.“ Overton hat gerne gegeben, wusste er als gläubiger Mensch doch genau, dass erst danach etwas zu bekommen ist. Dieses Zitat bestärkt mich in meinem Anspruch, zu geben und vor allem niemals aufzugeben und mein Ding durchzuziehen – im Kleinen wie im Grossen.
Auch wenn alles kompliziert und schwierig sein kann, darf das keine Ausrede sein. Ich möchte am liebsten laut rausschreien: Aufgeben? Niemals! Steht auf, macht euer Ding – wenn ihr fallt, aufrappeln und weiter geht es! Die Hauptsache dabei ist jedoch: Es ist wirklich Ihr Ding. Dann ist es vollkommen egal, was andere davon halten oder wie andere dazu stehen – Ihr Glück hängt nicht von den anderen ab! Genau das habe ich von Richard Overton gelernt.
Wir sollten also tun, was uns Spass macht – und das mit vollem Einsatz. Sei es der Konsum von Netflix-Serien, sei es das Führen eines Teams: Ausschlaggebend ist nur, dass wir es mit Herzblut angehen, dass wir uns damit wohlfühlen. Dann übernehmen wir nämlich gerne Verantwortung, gehen in Führung, zeigen auch mal klare Kante und führen eine Organisation zum Erfolg! Jeder von uns kann ganz viel, wenn es uns Spass bereitet. Nichts ist schlimmer, als etwas tun zu müssen – das wird irgendwann müssig!
Spucken wir also in die Hände und hören auf zu reden: Konzentrieren wir uns auf das, was uns Freude bereitet. Erreichen wir lieber sofort 60 Prozent und freuen uns darüber, als dass wir den 100 Prozent lediglich hinterher träumen – voller Frust, weil wir sie nie erreichen. So ergeben auch kleinere Schritte eine erfüllende Reise.